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Männerradtour 2022

Drei-Flüsse-Tour der Begegnungen

 

Johannes Theissing hat das folgende Fahrtenlied geschrieben, das in der Sammlung "Die Maultrommel" zu finden ist und von früheren Generationen begeistert gesungen wurde:

 

Wir radeln durch das Land
auf grauer Straßen Rand
und pfeifen wie ein Fink dabei…

 

Bergauf, da geht es schwer,
doch wart nur hinterher,
zu Tal wir fliegen pfeilgeschwind…

 

Wir lieben den Asphalt
den ebnen Weg im Wald,
die Straße an dem kühlen Fluss…

 

…Wir trau‘n auf den da droben,
den wir fröhlich loben,
der uns schenkt die wunderweite Welt.

 

Diese Textausschnitte klingen geradeso, als wäre Theissing bei der diesjährigen Männerradtour des CVJM Baden dabei gewesen. All das, was er im Lied beschreibt, bot diese Radtour in reichem Ausmaß. Die Tour führte von Sarregemuines aus an den Flüssen Glan, Blies und Nahe entlang bis nach Bad Kreuznach. Zehn wackere Radler mit „E“- und ohne „E“- Unterstützung hatten sich angemeldet, sieben kamen an (einer „dns“, did not start / zwei „dnf“, did not finish) – die aber ankamen, waren begeistert von der Tour. Zum Start in Saarbrücken ging’s von Karlsruhe aus mit der Bahn und nach Hause von Bad Kreuznach ebenfalls. Dank Neun-Euro-Ticket eine sehr ressourcenschonende Hin- und Rückfahrt. Übernachtet haben sie in Jugendherbergen, trotz der fortgeschrittenen „Jugend“ der Teilnehmer war dies möglich. Mit Jugendherbergen aus der Zeit des genannten Fahrtenliedes kann man die heutigen allerdings nicht mehr vergleichen. Zimmereinrichtung, Komfort, Essen – alles bestens. Eines aber ermöglichen Jugendherbergen auch weiterhin: Die Begegnung mit anderen Menschen, allein und in Gruppen. So trafen die Radler in Wolfstein nach mühevollem Aufstieg zur Jugendherberge (höchstes und letztes Haus im Ort) auf eine Gemeindefreizeit aus Merzig und schon gab es Anknüpfungspunkte, Gesprächsstoff und Musik. Am nächsten Morgen schallte das Lob Gottes mit Trompete und Posaune dank der höchsten Lage der Jugendherberge weit übers Tal. Begegnung war ein wichtiges Element dieser Tour. Begegnung mit dem Nachbarland Frankreich – wie es dort aussieht. Was die Menschen dort machen. (Zufalls-)Begegnung in Sarregemuines mit dem Vorsteher der jüdischen Gemeinde, der einiges aus der Historie zu erzählen wusste. Begegnung der Radler untereinander als Wiedersehen von früheren Touren oder als neue Bekanntschaft. Begegnung mit der Natur und der Geschichte dieser Region beim Besuch eines jüdischen Friedhofs, bei der Fahrt auf ehemaligen Bahnstrecken, beim Radeln im schattigen Wald und plötzlich das Passieren einer Lichtung mit lauter abgestorbenen Bäumen, ein idyllischer See und kurz darauf ein mittelalterlicher Hinrichtungsplatz, aufgelassene Tunnelstrecken und zuletzt der Aufstieg zu den Ruinen des Klosters  Disibodenberg, dem Wirkungsort der Hildegard von Bingen, kurz vor Bad Kreuznach. Es war das Ende einer erlebnisreichen Tour von 200 Kilometern in drei Tagen, teilweise auch auf  Draisinen zurückgelegt – aber immer „gedreppelt“.

 

Erfüllt erreichten die Radler wieder Karlsruhe und ließen noch gemeinsam einen „zischen“ bevor man auseinanderging.

 

Danke Gunter Becker und allen, die beim Organisieren geholfen haben – die anderen durften im „Windschatten“ mitfahren. Danke Roni Lörch für die wegweisenden Impulse jeden Morgen in der freien Natur.

 

Hier geht's zu den Fotos der Tour.